Eine schwierige Aufgabe ist die Wahl des neuen Vertrags nach der Handyvertragkündigung. Hier sollte man sich vorher einige Gedanken zu seinem Telefonierverhalten machen und auch die Gründe mit einbeziehen, die die Ursache für die alte Handyvertragkündigung waren. Wichtig ist es hier auf die Minuten- und SMS-Preise zu achten. Sobald aber sehr viel telefoniert wird, sollte man sich überlegen, ob eine Telefonflatrate nicht die günstigere Variante ist.
Tipps für den richtigen Handyvertrag und Handytarif
Telefonflats lohnen sich bei den meisten Anbietern, sobald man für mehr als 20 Euro im Monat telefoniert. SMS-Flatrates lohnen sich meistens ab 100-200 SMS im Monat. Alternativ kann man hier auch zu Angeboten mit Freiminuten und Gratis-SMS greifen. Wer viel SMS schreibt und wenig telefoniert, für den lohnt sich ein Vertrag, bei dem man im Monat viele Gratis-SMS hat und dafür dann der Minutenpreis ein wenig teurer ist. Sind die Gratis-SMS verbraucht, zahlt man dann jede weitere SMS zum normalen Tarif. Man sollte sich also im Voraus über sein eigenes Telefonierverhalten im Klaren sein, damit man nach der ersten Rechnung nicht gleich wieder sein Handyvertrag kündigen will.
Um einiges schwieriger wird es bei mobilem Internet. Besitzer eines Smartphones sollten unbedingt eine Internet-Flatrate buchen, da nur mit Internet alle Funktionen des Smartphones nutzbar sind und die Internetpreise bei normalen Verträgen ohne Flatrate sehr hoch sind.
Aber auch bei den Internetflatrates muss einiges beachtet werden. So ist der wichtigste Punkt die Netzabdeckung. Damit es einem nicht passiert, dass man einen Vertrag mit schnellem 3G-Internet bestellt und dann, wenn man die SIM-Karte daheim ins Handy steckt merkt, dass man nur EDGE hat, sollte man vor dem Kauf auf den Seiten der Anbieter nach der Netzabdeckung schauen oder nachfragen. In größeren Städten und Ballungsgebieten bieten mittlerweile alle Anbieter eine flächenmäßige 3G Abdeckung an. In ländlichen Gebieten und kleineren Städten dagegen ist die Netzabdeckung der kleineren und billigeren Anbieter aber meistens noch nicht ausgereift und deshalb empfängt man hier nur EDGE. Hier muss man, wenn kein Frust über eine langsame Internetverbindung entstehen soll, auf einen der größeren Anbieter Telekom oder Vodafone zurückgreifen.
Aber auch sonst gibt es bei Internetflats noch einige Tücken. Viele Internetflats werben mit einem billigen Preis haben aber im Kleingedruckten noch einige Nachteile. So kann es sein, dass die Internetgeschwindigkeit gedrosselt wird, sobald man 300 MB Datenvolumen verbraucht hat. Dieses Datenvolumen wird vor allem beim Schauen von Internetvideos sehr schnell aufgebraucht. Wer aber täglich nur seine Mails abruft und ab und zu etwas im Internet recherchiert, für den reichen 300 MB. Man darf aber auch nicht vergessen, dass viele Smartphone-Apps auf eine Verbindung zum Internet angewiesen sind und damit auch am Datenvolumen saugen. Hier sollte man sich also auch vorher über sein Benutzerverhalten im Klaren sein und nach Verträgen mit einer hohen Drosselungsgrenze suchen.
Ein weiterer Aspekt beim Aussuchen des neuen Vertrags nach einer Handyvertragkündigung ist die Wahl eines Handys. Bei vielen Anbietern werden bei einem neuen Vertragsabschluss Handys kostengünstig angeboten. Hierbei muss es nicht immer das neuste Smartphone sein, das man auswählt. Auch hier zählt, dass man sich klar werden muss, für was man das Handy braucht. Wer nur telefonieren will, ist auf die Zusatzfunktionen eines IPhones nicht angewiesen und kann ein billigeres Handy wählen. Der Vorteil dabei ist, dass man kleinere monatliche Raten oder eine niedrigere Einmalzahlung für das Handy zahlt und manchmal auch noch Freiguthaben für ein oder zwei Monate vom Anbieter geschenkt bekommt.
Weitere Vorteile erhält man bei den meisten Anbietern, wenn man seinen neuen Vertrag im Internet bestellt. Oft erhält man hier als Geschenk Gratis-Guthaben oder muss in den ersten Monaten keine Grundgebühr bezahlen.
Vor- und Nachteile: Prepaidkarte als Alternative zum Vertrag
Nach der Handyvertragkündigung stellen sich viele die Frage, ob es nicht eine Möglichkeit gibt mit dem Handy zu telefonieren, ohne in einem Vertrag mit 24 Monaten Laufzeit zu stecken. Ja, die gibt es, und zwar Prepaidkarten. Bei Prepaidkarten handelt es sich um Angebote von Telefonanbietern, bei denen man eine Guthabenkarte mit einem bestimmten Guthaben erwirbt und dieses dann abtelefoniert. Dabei geht man kein Abo ein und muss nach dem Verbrauch des Guthabens auf der Karte keine zusätzlichen Dienste in Anspruch nehmen.
Die Vorteile der Prepaidkarten gegenüber einem Handyvertrag liegen vor allem in der vollen Kostenkontrolle. Man zahlt nur das, was man telefoniert und man entscheidet selbst, welches monatliche Guthaben man sich zulegt. Außerdem fällt keine monatliche Grundgebühr an und man ist an keine Mindestvertragslaufzeit gebunden. Der Nachteil ist aber, dass man meistens höhere Minutenpreise hat und auf Zusatzangebote wie subventionierte Handys, die bei den Verträgen meistens angeboten werden, verzichten muss.
Für Leute, die also wenig telefonieren und nur ab und zu mal eine SMS schreiben ist die Prepaid Variante genau die richtige, da man jederzeit für andere erreichbar ist aber trotzdem eine völlige Kostenkontrolle und keine Mindestvertragslaufzeit hat. Wer sich öfters im Internet aufhält, sollte sich vorher lieber über die Preise und eventuelle Flats informieren, da hier sonst das Prepaidguthaben sehr schnell aufgebraucht ist.
Prepaidkarten werden für das E-Plus Netz vor allem von den Anbietern Blau.de und Simyo angeboten. Symio ist einer der ersten Anbieter für Prepaidkaarten in Deutschland gewesen und besteht bereits seit 2005. Die Simyo Karten kann man über das Internet oder über eine kostenlose Service-Hotline bestellen. Blau.de gibt es ebenfalls schon seit 2005 und wurde hauptsächlich durch die blau.de-Flat für 3,90 Euro bekannt, mit der es möglich ist, zu einem Bekannten der ebenfalls mit blau.de telefoniert kostenlos zu telefonieren. Die Guthabenkarten bei blau.de gibt es an vielen deutschen Tankstellen. Alternativ kann das Guthaben auch über das Internet oder über eine Telefonhotline wieder aufgeladen werden.
Im Telekom Netz werden Prepaidkarten von Congstar oder Klarmobile angeboten. Der Vorteil an Congstar Prepaidkarten ist, dass es sehr viele Partner gibt, die Guthabenkarten anbieten. So zählen zum Beispiel Real, Müller, Rossmann, Aral, Shell und sogar Sparkassen und Volksbanken zu den Partnern, bei denen man sein Guthaben aufladen kann. Alternativ kann man hier auch per SMS, Telefon oder im Internet seine Prepaidkarte aufladen. Klarmobile bietet dagegen zwar weniger Auflademöglichkeiten – nur in mobilcom und freenet Shops – allerdings wartet Klarmobile mit einer Reihe günstiger Flatoptionen, aus denen sich der Kunde sein Angebot zusammenstellen kann. Wer dagegen lieber das Vodafone Netz bevorzugt ist mit Fyve und Smobile gut beraten. Fyve ist ein relativ neuer Anbieter, der aber sehr gute Angebote bietet. Besonders die Flats sind preislich sehr bemerkenswert, müssen aber immer am Ende des Monats abbestellt werden, da sie sich sonst automatisch verlängern.
Der zweite Vorteil an Fyve ist, dass sich das Guthaben nicht nur über spezielle Fyve Guthabenkarten aufladen lässt, sondern auch über Vodafone Guthabenkarten und die gibt’s es an vielen Tankstellen und in Drogeriemärkten. Smobil dagegen ist einer der teureren Prepaid Anbieter und bietet bei Weitem nicht so viel, wie vergleichbare Mitbewerber. Ein großer Vorteil ist es aber, dass das Guthaben in jeder von über 10.000 Schlecker Filialen in Deutschland aufgeladen werden kann. Der letzte bekannte Prepaidanbieter ist Fonic im O2 Netz, dessen Vorteil es ist, dass man einen Kostenschutz hat, sodass man monatlich nie mehr als 40 Euro bezahlt, egal wie viel man telefoniert.
Priepadkarten sind also eine gute Alternative, wenn man seinen Handyvertrag kündigen will, da sie volle Kostenkontrolle und keine Mindestvertragslaufzeit bieten. Außerdem gibt es mittlerweile sehr viele Anbieter, sodass reger Wettbewerb besteht und sich der Kunde das günstigste Angebot aussuchen kann.